Das ich mich schon länger mit APRS beschäftige, dürfte bekannt sein. Die Positionsdaten schaut man sich gerne mit APRS.FI an. Aktuell fand ich Hinweise, dass auch der Schiffsverkehr - hier im speziellen auf dem Rhein und Main alle 2-10 Sekunden seine Pos-Daten aussendet. Die Frequenz ist 161.975 und 162.025 MHz. Der Mode ist 9.600 Baud FSK. Wer mal reinhört, hört nichts ausser Rauschen und einem kurzen Zucken des Feldstärkeanzeigers.
Wie aber dekodiert man das Signal? Man braucht einen Empfänger mit Diskriminator-Ausgang. Das Signal ist wohl so breit, dass es durch die Filteraufbereitung des Niederfrequenzweges an einem normalen NF-Ausgang nicht mehr vollständig ist (abgeschnitten).
Ich habe hier einen ICOM IC-7400 Kurzwellen und UKW Transceiver. Im Handbuch fand ich einen Datenausgang, der 9,600 Baud liefern sollte. Ich verdrahtete den NF Ausgang mit der Soundkarte eines PCs mit Win-2000. Als Software kann man sich den AISMON (V 2.2) kostenlos herunter laden. Auf marinetraffic.com kann man mit dem Programm die Daten per UDP Internetkanal einspeisen. Dazu später gleich mehr.
Ich ließ also AISMON laufen und stellte den Pegel des Mikrofoneingangs am Rechner auf Mitte ein (vertikaler Balken) - notfalls die Mikrofon 20dB Anhebung unter "Erweitert" hinzunehmen.
Startet man die Dekodierung, zählte bei mir der Zähler für schlechte Datenpakete hoch. Es war kein einziges gutes dabei. Das Lesen der Anleitung des IC-7400 brachte keine Hinweise. Erst am nächsten Tag stellte ich zufällig fest, dass sich der NF-Bereich gehörmäßig viel breiter anhört, wenn man die FM-Taste länger gedrückt hält und im Display oben ein einsames "D" erscheint.
Nun zählte der Gute-Pakete-Zähler des AISMON plötzlich auch hoch. Allerdings habe ich trotz verschiedener Versuche bei der Einstellungsregelung nur einen 65% Faktor erreicht. Das mag aber daran liegen, dass ich hier einen zu exponierten Standort habe. Ich höre einfach zu viel und die Datenpakete gehen einfach nur deshalb kaputt, weil mehrere gleichzeitig senden.
Um bei Marinetraffic Daten einspeisen zu können muss man unten beim AISMON bei UDP-output noch eine Adresse eintragen: 95.251.168.18:5351
Ab dann geht das Zeugs bei Marinetraffic ein und man kann sich die Daten auf der Weltkarte ansehen (musst halt zoomen). Ich habe mich dann bei MT kostenlos angemeldet und bekam sogar einen eigenen Port zugewiesen unter dem ich jetzt meine Daten sende. Meinen Sendestandort habe ich auch markiert und kann dadurch alle von mir gemeldeten Daten filtern und Statistiken abrufen.
Das war aber noch nicht genug. Ich wollte die Daten jetzt auch bei APRS.FI sehen. Die erschienen aber nicht. Eine Mail an den Service von Marinetraffic wurde unkompliziert beantwortet (Der ist in Griechenland) : Jetzt gehts! Irgendwas haben die geschaltet.
Ab jetzt ist der Rhein-Main Raum durch meine Sendungen abgedeckt - Dank meines IC-7400.
Das geht bei mir natürlich nur an Wochenenden und dann, wenn ich das Gerät nicht für was anderes benötige.
Wem das Spaß machtl, der kann sich extra Geräte kaufen für ab 150 Euro, die keinen Computer brauchen und die Daten direkt ins Internet abdrücken. Ich wollte aber nur mal experimentieren, ob mein IC-7400 das kann. Hartnäckigkeit wurde mal wieder belohnt.
Sonntag, 1. Mai 2011
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